24. Platz bei der Carrera Panamericana 2012 

 

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LA CARRERA PANAMAERICANA 2012


Von der Spaßrallye Allgäu Orient 2010 inspiriert, hin zum spektakulärsten, härtesten und letzten offenen Vintage-Strassenrennen der Welt.  Über 3.500 Km, 7 Tage lang, mit einem Mördertempo und maximaler Konzentration quer durch Mexico zu rasen, eingesperrt in einer engen, fahrenden und infernalisch lärmenden Folterkammer, am Überrollkäfig festgezurrt und dabei in feuerfesten Fahreranzügen bei bis zu höllischen 60°C Innenraumtemperaturen regelrecht zu schmoren!

Ganz ehrlich, ein klein wenig mulmig war uns schon zu Mute, aber wir waren schon zu lange angefixt und freuten uns endlich dabei zu sein. Besonders als begeisterte Motorradfahrer  sahen wir hier eine tolle neue Herausforderung, uns auch mal auf 4 Rädern und als echte Rallyefahrer zu versuchen. Dabei ging es uns weniger darum, uns besonders zu positionieren, sondern um die eigentliche Aktion selbst, ein solches Projekt überhaupt erst mal auf den Weg zu bringen und erfolgreich zu meistern. 

Rallyefahren ist weit mehr als Gasgeben, es ist eine Mischung aus Strategie, Schlitzohrigkeit und Krisenmanagement und dies von Anfang an, denn der Aufwand ist auf den ersten Blick gewaltig, egal ob finanziell, technisch oder logistisch - aber genau hier liegt die erste große Herausforderung, sich nicht bereits im Vorfeld abschrecken zu lassen. Dank dem wertvollen Know How und den vielen tollen Tipps von ehemaligen und aktuellen Carrera Teilnehmern, sowie die vielen kleinen und großen Entgegenkommen unserer Sponsoren und Unterstützern, sind wir rechtzeitig und ohne die viel beschworenen Schwierigkeiten und Kostenexplosionen, in Vera Cruz vom Start gegangen.

Check-In zum Blindflug ... oder der Wahnsinn mit Methode

… es geht steil und kurvig bergab und unser Porsche Motor- röhrt infernalisch und ballert abwechselnd laute Salven von Fehlzündungen, welche von den Felswänden der Passtrasse zurückhallen. Die Berglandschaften der Sierra Madre rasen vorbei, aber unsere Augen kleben nur auf der Strasse sowie im Roadbook und wir haben beide nur einen Gedanken: „Bloß nicht schon wieder Strafzeiten“, denn wir sind spät dran und seit fast 100 km ist trotz Gegenverkehr nur noch Vollgas angesagt. Wir befinden uns auf den letzten Kilometern einer über 200km langen Transit-Etappe und laut Roadbook und Rallye-Computer sind es nur noch ca. 4km bis zur nächsten Zeitkontrolle aber wir haben nur noch 2 verdammte Minuten  … uns rennt die Zeit davon! Mit Tempo 180 fliegen wir an Passanten, Schaulustigen und Polizisten vorbei … die einen winken, andere halten sich die Ohren zu … der Motorenlärm ist brachial … dann nur noch wenige hundert Meter bis zur Zeitkontrolle, doch zwei Kurven weiter müssen wir heftig herunter bremsen, denn immer mehr Menschen stehen an den unbefestigten Straßenrändern und plötzlich stehen wir im Rennwagenstau ... so ein Mist … nur noch eine Minute, danach hagelt es üble „Strafzeiten“.  und die Uhr läuft!  Es gibt keine Zeit zum nachdenken, jetzt hängt alles vom Co-Piloten ab,  also abschnallen, sich aus dem Überrollkäfig befreien, Raus aus dem Rennwagen, Transponder und Zeitkarte unter den Arm, zu Fuß an der langen Rennwagen-Schlange vorbeispurten, sich vordrängeln, andere Teilnehmer und Zeitnehmer anrempeln, sich entschuldigen aber weiterhin sich penetrant die Ankunftszeit in Zeitkarte und Transponder bestätigen lassen ... Uff … geschafft…! Durchatmen? Fehlanzeige! In 3 Minuten werden wir bereits in der Vorstartzone zur neuen Wertungsprüfung erwartet. ...also schnell zurück, wieder rein ins Auto und zum Start vorrollen ..."

"... alle 30 Sekunden startet erneut ein Rennwagen, die Luft vibriert, besonders das Donnern der amerikanischen Rennwagen mit gewaltigen, meist modernen über 500PS starken V8-NASCAR Motoren bringen die Straßen zum beben. Wir haben noch 90 Sekunden, Strecken-Marshalls & Rennkommisare beugen sich ins Cockpit, und versuchen uns auf zusätzliche Gefahrenstellen, wie Ölspuren, Unfallstellen sowie mögliche freilaufenden Rinder ins Roadbook hinzuweisen, welche wir hektisch noch ins Roadbook vermerken. Für Fragen ist keine Zeit mehr, die wenigen Wortfetzen gehen im Lärm der bellenden Rennmotoren unter. Wir haben fast 50 Grad im Wagen, die Luft steht und riecht nach schlecht verbranntem Benzin sowie heißem Gummi und unter unseren feuerfesten Fahreranzügen und Helmen ist es höllisch heiß und der Schweiß rinnt uns in Rinnsalen davon. Leute am Streckenrand reichen uns Wasserflaschen ins Auto. Es wird wieder infernalisch laut, der Rennwagen vor uns startet – wir rollen die letzten Meter bis zur Startlienie, der allerletzte Check beginnt: 6-Punktgurte anschlallt, „Helm und Genickschutz eingerastet, Gegensprechanlage einstöpselt, Sicherheitsnetz spannt. Terra-Trip genullt., Stop-Uhren genullt, richtige Roadbook-Seite aufgeschlagen  ....... jetzt sind wir dran, noch wenige Sekunden, Startzeit wird eingetragen, Transponder scharfgestellt, die große Digitaluhr am Start beginnt zu blinken … der Count-Läuft ... 10, 9, 8 , irgendjemand schreit noch GOOD LUCK  4, 3, 2, 1, Los !!!"!

"Wieder eine fast 40km voll abgesperrte Wertungsprüfungstrecke liegt vor uns mit sehr schnellen und gefährlichen bergab Passagen und mit ohrenbetäubenden Röhren beschleunigen wir die Passtrasse erst mal hinauf. Ein Auge auf der Strasse ... das andere im Roadbook , das Dritte auf dem Trip-Master (Rallye-Computer), jede Kurve wird angesagt (gebrüllt) besonders was hinter den Ecken und Kuppen kommt, ... links voll (Vollgas), links 0 (Konstantes Termpo), 1(anbremsen), 2 (deutlich verzögern), 3(voll in die Eisen), 4, (Haarnadelkurve). Auch alle Klippen, Senken, Bodenbelag-Wechsel und Gefahrenstellen sind meist sehr präzise im Roadbook vermerkt.  Die Bergstrassen der Siera Marde gleichen einer Achterbahn ... eine Kurve folgt auf die andere und nach wenigen Sekunden sind wir wieder mitten drin, zwischen Wahnsinn und Glückseligkeit ... willkommen auf der Carrera Panamericana!"

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Racing is life, anything that's happen before or after is just waiting!"

Steve McQueen

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